Am Freitagmittag organisierte Karel, welcher auch das Turnier managt, ein Training für uns und bringt uns wieder mal auf Trab. Nach gut eineinhalb Stunden waren wir dann auch ziemlich schlapp, dafür umso motivierter für das Turnier und das erste Spiel am Abend. Dieses Jahr waren es anstatt vier Mannschaften sogar fünf; drei deutsche, eine tschechische und wir.
Bevor wir aufs Eis durften, hatten die Junioren von Rokycany noch ein Spiel, welches wir mit grossem Interesse verfolgten. Wir waren ziemlich beeindruckt von der Schnelligkeit und vor allem der Intensität, mit welcher die Jungs aufspielten. Als wir dann dran waren, war es genauso schnell verloren, wie es begonnen hatte. Nach bloss fünf Minuten lagen wir auch schon 4:0 hinten und wussten nicht was passiert war. Wir waren total übermotiviert drauflosgegangen. Anstatt viel zu laufen und Druck zu machen, rannten wir kopflos nach vorne und der Gegner aus Bayern zockte uns mit zwei Pässen ab... Einige Zankereien folgten und in der Tat verloren wir gegen diesen überaus unsympathischen Gegner 6:1.
Die Sorgen waren bald vergessen, denn es ging in den Ausgang nach Pilsen in die weltberühmte Disco „Arena“, wo wir offensiv weiterstürmten und das Powerplay an der Bar forcierten. Einige verliefen sich wieder ein bisschen und schliefen als Folge davon bereits in der Disco ein.
Auf jeden Fall fanden alle den Heimweg irgendwie wieder und am Samstagmorgen ging es dann zum zweiten Spiel, gegen die Mannschaft von Ravensburg. Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen spielten wir das erste Spiel nur mit zwei Linien... (danke Jungs!), konnten es jedoch trotzdem 1:0 gewinnen, nach Tor von Rookie Christian Stöckli auf Pass von Rookie Felix Schärer...
Das zweite Spiel war gegen die Tschechen und dies sind meistens besondere Spiele. Irgendwie konnten wir den hohen Rhythmus der Tschechen mitgehen und nach dem wir mit 2:0 in Führung gingen, wurden auch sie relativ unfreundlich. Beim Spielstand von 3:1 und einem Gewaltscheck auf dem offenen Eis an der blauen Linie, brachen die Tschechen total auseinander und wir konnten das Spiel nach Hause bringen.
Im letzten Match ging es nochmals gegen die Deutschen, diesmal gegen Ravensburg. Diese Mannschaft war überaus sympathisch, besonders dank der Tatsache, dass wir sie 3:0 bezwangen. Wir waren eigentlich nie sonderlich unter Druck. Dies lag sicher auch daran, dass unser Spiel jetzt wirklich sehr gut lief. Gerne hätten wir jetzt nochmals gegen die Bayern vom Freitag gespielt!
Dank unserem Effort vom Samstag durften wir bei der anschliessenden Siegerehrung einmal mehr den Pokal mit der Zwei in Empfang nehmen, nach dem Motto: „alle Jahre wieder!“. Die Basis zu unserer Steigerung am Samstag legte der als „Bester Spieler“ des Turniers unserer Mannschaft ausgezeichnete Goalie Tinu Bürki mit seinen zwei Shut-outs. Die SMS welche er in der Nacht auf Samstag erhielt beflügelten ihn ganz offensichtlich. Ob es Ralph Krueger war??? Gewisse Indizien deuten auf eine „Ralphina“ hin...
Nach einem feinen Teamabendessen dampften wir mit dem weltberühmten Zeckenexpress einmal mehr nach Pilsen. Zuerst trennten sich unsere Wege, da aus gewissen Gründen einige wieder direkt in die „Arena“ wollten... Die anderen gingen für ein, zwei Flaschen ins „Alpha“. Dieser Club ist sogar für Zürcher absolut sehenswert, auch aus architektonischen Gründen!
Das grosse Wiedersehen wurde ein paar Stunden später in der „Arena“ gefeiert und irgendwann war dort auch wieder Schluss. Die letzten kamen nach dem Morgenessen im McDonalds und Radwechsel auf der Autobahn mitten in den böhmischen Wäldern gegen 9 Uhr zurück ins Hotel, gerade rechtzeitig auf den Zeckenexpress zum Flughafen....
An dieser Stelle sei nochmals Roman gedankt, welcher sich als Betreuer betätigte und für die wirklich wichtigen Dinge im Leben sorgte (z. B. Wasser im Training...).